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generation3 und Wüest Partner entwickeln Volatilitätsindex zur Bewertung von Investitionsstandorten

Die Fähigkeit, die zukünftige soziodemografische und ökonomische Entwicklung von Gemeinden präzise einzuschätzen, ist für viele Unternehmen im Immobiliensektor von zentraler Bedeutung. Gemeinsam haben generation3 und Wüest Partner Deutschland ein innovatives Modell entwickelt, das mittels eines maßgeschneiderten Volatilitätsindex diese Bewertung ermöglicht. Der Index bietet nicht nur tiefgehende Einblicke in die historische Entwicklung der Gemeinden, sondern auch eine klare Perspektive auf die potenziellen Risiken und Chancen für die Zukunft.

Der Volatilitätsindex

Der Volatilitätsindex (V-Index) misst die Schwankungen zentraler Variablen wie beispielsweise der Einzelhandelszentralität, dem Pendlersaldo und der Kaufkraftentwicklung über einen Zeitraum von zehn Jahren. Das Ziel war, nicht nur die aktuellen oder prognostizierten Entwicklungen einer Gemeinde zu betrachten, sondern auch den vergangenen Verlauf zu analysieren. Diese Rückschau ermöglicht es, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und Chancen besser zu nutzen. Der Index dient als Grundlage für den Ankauf und zum Erkennen von Investitionsgelegenheiten z. B. für Kommunalberater, Banken, Makler, Beratungsunternehmen usw., um die Investitionsstabilität einer Gemeinde zu erkennen.

Interpretation der Ergebnisse: Was sagt der Index aus?

Der V-Index drückt die Schwankungen der betrachteten Variablen um den Mittelwert für Deutschland aus, der jährlich zwischen 0% und 3% liegt. Dieser Durchschnittswert dient als Grundlage, um die Entwicklung jeder einzelnen Gemeinde zu bewerten. Gemeinden, die in einem ähnlichen Schwankungsbereich liegen, gelten als stabil und weisen auf ein geringes Investitionsrisiko hin.

Die Bewertung der Gemeinden erfolgt anhand eines Index, der in Relation zum Mittelwert für Deutschland steht. Wichtig ist hierbei die Betrachtung mehrerer Jahre, um eine aussagekräftige Annahme zu treffen. Auf dieser Basis werden die Gemeinden in die folgenden drei Hauptkategorien eingeteilt. Dies ermöglicht fundierte Aussagen über die Stabilität und das Potenzial der jeweiligen Gemeinde:

Sehr gut bis gut (0 bis 3%): Gemeinden, deren Index in diesem Bereich liegt, entsprechen dem deutschen Durchschnitt. Diese Gemeinden zeichnen sich durch eine relativ stabile Entwicklung aus und bieten eine hohe Planungssicherheit für zukünftige Projekte.

Akzeptabel (3 bis 5%): In diesem Bereich zeigen sich ebenfalls positive Entwicklungen. Obwohl die Schwankungen etwas höher sind, bleibt das Risiko überschaubar und die Gemeinden zeigen weiterhin ein solides Potenzial.

Kritisch (über 5%): Gemeinden, deren Index diesen Wert überschreitet, weisen zu hohe Schwankungen auf. Dies bedeutet, dass das Risiko in diesen Gemeinden zu groß ist, um Investitionen oder Projekte als sicher einzustufen. In besonders extremen Fällen gibt es Städte und Gemeinden, deren Index sogar über 50% liegt. Hierzu zählen z. B. Wuppertal, Schwedt/Oder oder Naumburg (Saale). Solche Schwankungen bergen hohe Risiken, da sie auf sehr instabile Rahmenbedingungen hinweisen.

Somit liegt der Investitionsfokus im Idealfall auf Gemeinden mit einer durchschnittlichen Volatilität von unter 5%. Alles darüber birgt Unsicherheiten und Risiken, um langfristig stabile Prognosen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Besondere Jahre im Blick: Corona, Energiekrise und Inflation

Es ist wichtig bei der Betrachtung einzubeziehen, dass der V-Index durch die außergewöhnlichen Ereignisse der letzten Jahre teilweise stark beeinflusst wird. So hat das Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie zu erheblichen Verwerfungen geführt, während 2022 die Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs große Auswirkungen auf viele Gemeinden hatte. Auch die starke Inflation in den Jahren 2021 bis 2023 hat sich deutlich auf den Index ausgewirkt. Diese besonderen Jahre führen teilweise in einigen Gemeinden zu extremer Volatilität, was deren Risiko noch verstärkt. Solche Gemeinden werden in den Analysen gesondert betrachtet, da sie in diesen Jahren besonders von den makroökonomischen Veränderungen betroffen waren.

Gemeinsam erfolgreich sein

Die erfolgreiche Entwicklung dieses Modells basiert auf der intensiven und effektiven Zusammenarbeit von generation3 und Wüest Partner Deutschland. Durch die Integration der datenmodellierungstechnischen Expertise mit dem fundierten Wissen über die spezifischen Marktgegebenheiten vor Ort, konnte ein maßgeschneiderter V-Index geschaffen werden.

Unser kooperativer Ansatz hat klar aufgezeigt, wie entscheidend es ist, die jeweiligen Kernkompetenzen beider Partner synergetisch zu nutzen. Der Erfolg des V-Index ist das Ergebnis dieses zielgerichteten Austauschs und der konsequenten Ausrichtung auf die Entwicklung eines Modells, das datenbasierte und fundierte Entscheidungen ermöglicht.

Fazit

Der V-Index auf Gemeindeebene bietet eine präzise Möglichkeit, die Risiken und Chancen von Gemeinden effizient zu bewerten. Indem sowohl historische Entwicklungen als auch aktuelle Daten einfließen, können fundierte Aussagen zur zukünftigen Stabilität von Gemeinden getroffen werden. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen generation3 und Wüest Partner zeigt, dass datenbasierte Analysen in Verbindung mit besonderer Marktexpertise essenziell sind, um langfristig belastbare Entscheidungen zu treffen.

Der V-Index wurde als gemeinsames Tool für Investoren entwickelt, das neben der Entscheidungsfindung über Investitionsstandort, -dauer und -höhe auch von Gemeinden als Frühwarnsystem für potenzielle Risiken genutzt werden kann.

Dieser Beitrag wurde von Stefan Möller (Wüest Partner) und Nina-Sophie Beyes von generation3 verfasst. Ausführliche Informationen zu unserem Projektpartner generation3 finden Sie unter folgendem Link: https://www.generationdrei.de.